Feedback
In der heutigen Arbeitswelt ist das Feedback nicht mehr wegzudenken, ob am Ende eines Vortrages, bei Mitarbeitergesprächen oder Befragungen. Im Kern geht es darum herauszufinden, ob unser Gesprächspartner den Inhalt so verstanden hat, wie wir es gemeint haben. Neben dem rein informellen Austausch zwischen Sender und Empfänger, möchte der Sender darüber hinaus gerne wissen, wie er vom Empfänger wahrgenommen wurde.
Die Eigenwahrnehmung muss nicht zwangsläufig der Fremdwahrnehmung entsprechen. Meistens ist dies auch nicht der Fall und der sogenannten Blinde Fleck ("Johari Fenster" nach Joseph Luft und Harry Ingham) kommt ins Spiel. Der Blinde Fleck stellt dabei den Anteil des Verhaltens dar, den andere an mir wahrnehmen können, mir jedoch selber verborgen bleibt:
Wenn ich beispielsweise mehrere Fragen gestellt bekomme und die Antworten unbeabsichtigt lange und unkonkret ausfallen. Das mögliche Feedback kann in diesem Fall lauten: "Ich habe beobachtet, dass du lange und unkonkret, ohne Beispiele, antwortest. Ich finde, dass...". Wenn mir dieses eigene Verhalten nicht klar war, habe ich durch das Feedback nun die Chance daran zu arbeiten.
Es gibt jedoch auch ein paar Regeln zu beachten. Denn es ist nicht Sinn der Sache das Gegenüber bloßzustellen oder zu beleidigen. Feedback hilft viel mehr sein Verhalten zu reflektieren, sich weiter zu entwickeln und letztlich seine Arbeitsqualität zu steigern. Dennoch kommt es öfters vor, dass Einzelne vor einer Gruppe bloßgestellt werden, Verallgemeinerungen benutzt werden "man sollte...", gewertet wird oder auf nicht veränderbares Verhalten eingegangen wird "deine Stimmfarbe gefällt mir nicht".
Regeln gelten sowohl für Empfänger, als auch für Sender:
Sender:
- Ich-Botschaften
- Positives hervorheben (Anerkennung)
- konkret statt ungefähr
- Persönliches Empfinden schildern "Ich habe mich dabei ... gefühlt.“
Ich gebe Feedback offen, ehrlich, respektvoll und unterstützend
Empfänger:
- zuhören, Feedback entgegennehmen, reflektieren
- für das offene Feedback danken
- Verständnis zeigen statt verteidigen
- nachfragen statt rechtfertigen
- "ja und ..." statt "ja, aber ..."
- selber entscheiden, welcher Teil des Feedbacks angenommen wird
Ich nehme Feedback ernst, darf aber auch lernen, nicht jedem gefallen zu müssen.
Gerade im agilen Projektmanagement wie Scrum, wird eine regelrechte Feedbackkultur gelebt, wenngleich nicht immer bewusst. Daher ist es wichtig sich diese Prinzipien ab und zu vor Augen zu führen.
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